Wir sind heute morgen beschossen worden. Ganz plötzlich, haben die Bäume mit Tannenzapfen nach uns geworfen. Frauchen hat einen auf den Kopf bekommen und die Bäume angemeckert. Wenn es warm wird, platzen bei denen die Zapfen auf, und dann wollen sie die nicht mehr. Sie schmeissen sie einfach runter, ganz egal, wer unten lang läuft! Frauchen sagt, dass war ein feiger "Hinterhalt". Das hat sie aber nicht richtig gesagt. Die Zapfen sind nämlich von oben gekommen, deshalb denke ich wird es ein "Oberhalt" gewesen sein, aber ein ganz feiger "Oberhalt"!

Mama sagt, dass es so nicht weitergeht mit mir. Sie sagt, ich bin bockig und albern! Gestern kam ein Mann zu uns, den hab' ich noch nie vorher gesehen. Der ist gekommen, um auf unserem Balkon zu sitzen, sonst hat er nix gemacht. Ich hab' die ganze Zeit auf den aufgepasst, damit er sitzen bleibt und nichts Blödes tut. Mama sagt, dass ich total dulle bin und ich eine Therapie machen müsste.
Eine Therapie müssen alle machen, die krank sind. Das ist so eine Art Zauber. Einer, der eine Therapie richtig durchführen kann, heisst Therapeut. Man muß sich vor den hinsetzen und den angucken. Wenn man sich richtig hingesetzt hat, sagt der viele Sprüche auf.
Dann ist man gesund und kann nach Hause gehen.
Ich werde bei der Therapie nicht mitmachen, weil ich letzte Woche bei meinem Doktor war und der hat zu Frauchen gesagt: "die Mini, die ist völlig gesund...."

Gestern hat Mama zu Frauchen gesagt, dass ich mehr schlafen müsste, dann sei mir auch nicht so oft langweilig. Mama sagt, ich brauchte einen Job!
Ich find’s gut, dass Hunde auch Jobs machen können. Grosse Hunde können zum Beispiel zur Polizei gehen und die mit den brutalen Gesichtern können Wachhunde werden und auf Patrouille gehen. Wir Aussies machen aber meisst was soziales und werden Therapiehund oder Rettungshund. Ich weiss, was ich werden will!
Ich will Jagdhund werden!
Nur ganz schlaue Hunde können Jagdhund werden, weil die Ausbildung sehr schwierig ist und viel mit Technik zu tun hat. Die Technik steckt in einem speziellen Gerät, das der Hund von seinem Herrn geschenkt bekommt. Das wird dann an’s Halsband drangemacht, weil es da hübsch aussieht. Wenn der Hund dann mal seine Disziplin vergisst, macht das Gerät ein Signal aus echtem Strom, und dann weiß der Hund, dass er was vergurkt hat.
Frauchen sagt, diese Geräte sind verboten, aber das glaube ich nicht, weil ganz viele Jagdhunde so was haben.
Ich hätte auch gerne ein technisches Signal, aber ich hab’ nur so ’ne blöde Pfeife...

Frauchen sagt, ich tauge nicht zum Fotomodell, weil ich immer gleich anfange zu quengeln und zu weinen, wenn sie Bilder von mir machen will! Sie sagt Blumen sind da viel bessere Modells. Damit eine Blume auf einem Bild schön aussieht, muss man mit dem Apparat ganz nah an die rangehen. Dann sieht man ganz groß, was eigentlich ganz klein ist. Das hat was mit dem Kosmos zu tun. Ich weiß nicht genau, was ein Kosmos ist, aber Kosmos ist ein anderes Wort für "alles was es gibt" und - es gibt 2 davon. Der eine ist klein und der andere ist groß. Die Namen von denen sind Mikro und Makro.
Der kleine ist der Mikro und der große ist der Makro, die beiden sind Brüder.
Der große Kosmos war zuerst da, deshalb braucht der keinen Vornamen, da kann man einfach nur: "Kosmos" sagen.Der Mikro, der kleine Kosmos, der kam dann viel später und der kann alles sein, auch unsere Blume, oder die Brummel oder ein Tropfen Wasser. Unsere Blume zum Beispiel besteht nämlich aus Millionen winziger Teilen, die alle zusammen gehören. Man sagt dazu: eine Ordnung in Kleinstform!
Das sieht man ein bisschen auf dem Bild unten.
Ich finde es cool zu den Bildern Makros zu sagen, denn was drauf ist, ist ja in echt ganz klein.

Es lag in der Küche auf dem Tisch. Das Tiramsimu ist ein Kuchen der extra aus Italien gekommen ist. Und er hat sehr gut gerochen. Der war auch nicht mehr ganz, da war nur noch ein Rest davon da. Den wollte keiner mehr. Und dann waren wir allein, nur der Kuchen und ich. Da hab’ ich ihn genommen.
Keiner hat was mitbekommen, weil ich ganz vorsichtig an der Schachtel gezogen habe.
Ich hab’s aber wieder dumm gemacht, weil zuviel von der Sahne in meinem Gesicht kleben geblieben ist...
Ich finde der blöde Kuchen hat gar nicht so besonders gut geschmeckt. Wenn er das nächste mal auf dem Küchentisch liegt kann er da auch bleiben. Und einen blöden Namen hat er auch. Tiramsimu!

darf man nicht in den Wald gehen. Dann ist es da sehr gefährlich. Ab acht Uhr abends kommen die Wilden. Das ist nur im Sommer so. "Die Wilden", sagt Mama, "sind schlimme Lumpen", weil die sich nicht an Regeln halten.
Eine von diesen Regeln heisst: Nicht im Wald Feuer machen! NIEMALS!!! Und die tun’s doch!

Ich mag die Wilden weil die so mutig sind. Wenn's wegen denen im Wald nämlich brennt, brennen die auch. Und danach sind die alle tot.
Morgens sind die immer wieder weg, aber die lassen 'ne Menge guter Sachen zurück. Gestern zum Beispiel, da hab' ich ein großes Stück Wurst gefunden. Frauchen war sehr böse auf mich und hat mich auch beschimpft, aber ich hab's nicht wieder hergegeben. Ich bin auch ganz schön mutig, ich hab's schnell runtergeschluck, bevor sie mich erwischt hat…

Heute morgen haben wir Blumen gepflückt, so komische weiße!
Der ganze Wald ist voll davon. Frauchen sagt, die sehen so hübsch aus, wie kleine Sterne. Die Blumen sehen ganz gut aus, aber sie riechen nicht gut.
Die kommen auch nicht in eine Vase, sondern in den Quark. Mama sagt, man kann von denen alles essen, den Stengel, die Blätter, die Blüte und sogar die Wurzeln...
Früher da haben nur die Bären die Blumen gegessen, deshalb heissen die "Bärlauch".
Ich denke nicht, dass ich was von den stinkigen Blumen essen werde. Ich werde versuchen was von der Kartoffel zu bekommen...

Ich mach' ja jetzt Sport! Wegen der Figur! Frauchen's Freund will, dass ich "A g i l i t y" mache, aber Frauchen sagt, dass ich dafür noch viel zu jung bin und dass das außerdem ziemlich blöde ist. Bei dem "Agility" macht der Hund eine Übung vor, und dem sein Frauchen oder die Mama machen dann die Übung nach.
Es gibt:

drüber,
drunter her,
durch
und drumrum.


"Ausserdem," sagt Frauchen " haben wir im Wald einen natürlichen Parcours, bei dem man all diese Sachen auch machen kann.” Das stimmt auch -drüber und - drunter hab' ich schon oft gemacht, nur
- durch gibt's nicht. Dafür haben wir aber - rauf....!

Einen selbst gemachten Hocker zu machen ist ganz leicht, weil alles die Maschine macht!
Die Maschine braucht dazu Bretter und dicke Stöcke.
Die Bretter gibt's in der Garage. Die Stöcke muß man im Einkaufsladen holen, weil meine aus dem Wald dazu nicht taugen. Frauchen sagt, da wohnen Würmer drin und deshalb nehmen wir die nicht.
Wenn alle Sachen zusammengesucht sind, stellt man die Maschine auf ein Brett. Dann macht's ganz laut "schrrrrrmmmmm" - und das Brett ist kaputt.
Irgendwann sind alle Bretter kaputt und wenn's ein Hocker werden soll, muss man die großen Stücke wieder zusammenkleben. Die kleinen Stücke kommen in die Tüte für den Müll. Ich habe die, die noch gut waren wieder raussortiert, aber Frauchen hat gesagt, ich soll das lassen! Am nächsten Tag muß man noch die Watte an den Hocker kleben, und er bekommt einen Socken angezogen, damit er hübsch aussieht. Mama sagt, wir beide haben's gut gemacht und deswegen bauen wir nächste Woche einen Brunnen und dann wird der Balkon beblümt...